Schüleraustausch Ungarn
Erster Tag, Samstag, 13.10.07 - Schülerbericht
Als sich die Schüler an der Bushaltestelle gegenüber des Haupteinganges des Hauptbahnhof Münchens versammelten war klar, dass
Frau Krämer, die übrigens mit drei Kästen Bier kam, und Herr Runtsch,
zu
spät kommen würden. Auch unser Busfahrer, der Hans, stellte sich
auf
die gegenüberliegende Seite, was uns weitere Zeit kostete. Als sich
die
Schüler und die Lehrer im Bus versammelten und die Anwesenheit
prüften, stellten sie fest, dass zwei Schüler fehlten einer kam zu spät und
der andere kam überhaupt nicht.
Nun machten wir uns leicht verspätet um 07.15 Uhr auf den Weg. Wir
fuhren aus München raus und fuhren in ca. 3 Stunden nach Österreich
rein. Dort legten wir um ca. 10.00 Uhr den ersten Stop der ca. eine halbe
Stunde andauerte. Auf der Weiterreise vertreiben wir uns die Zeit mit dem
Film „Königreich der Himmel“.
Als wir nun endlich in Wien eintrafen machten wir eine Stadtrundfahrt,
wobei Hans uns sein fahrerisches Können unter Beweis stellte. So
erreichten wir um ein Uhr die Jugendherberge, die Wiener empfingen uns
mit einer warmen Griesnockerlsuppe und Reisbällchen.
Wir setzten unsere Weiterreise um halb zwei fort und fuhren zum Bus
bahnhof am Schwedenplatz in der Stadtmitte. Dort stieg die freundliche
Stadtführerin Frau Beate Graf zu. Sie zeigte uns die ganze Stadt vom
Reisebus aus. Wir kamen an einem der vielen Badeboote und an vielen
anderen bedeutenden Bauwerken der Stadt Wien vorbei, unter anderem
kamen wir am Hundertwasserhaus vorbei und hielten dort auch an. Frau
Graf erklärte den Schülern das Prinzip von Hundertwasser indem er sagt
das die Wohnung uns Menschen entsprechen soll indem sie sozusagen
eine dritte Haut darstellt. Außerdem wollte Hundertwasser den Menschen
auch wieder die Natur nahe bringen, daher baute er ein Haus das keine
geraden Kanten und nicht in der gleichen Farben gestrichen wurde. Die
se
ungeraden Kanten und die unterschiedlichen Farben sollen die Natur
symbolisieren, in der Geraden und rechtwinklige Ecken auch nicht
vorkommen. Auf dem hügeligen Untergrund vor dem Hauses von
Hundertwasser machten wir unser erstes Gruppenfoto.
Die meisten Schüler besuchten zudem den Hundertwassershop um sich
ein Bild von der Inneneinrichtung zumachen. Danach besuchten wir den
Stepphansdom vor dem wir auf unserem vorhin verloren geglaubten
Mitschüler trafen. Wir besichtigten uns noch die Stadt eine viertel Stunde
zu Fuß und trennten uns dann. Um Viertel vor sechs trafen wir uns am
Schwedenplatz wo wir noch zwanzig Minuten warten mussten, da der
Thomas noch sechs Kugeln Eis verschlingen musste. Wir fuhren dann
zur
Jugendherberge zurück. Dort speisten wir Pfannkuchensuppe als
Vorspeise und danach ein Hähnchenschenkel der furchtbar schmeckte,
die Nachspeise, den Fruchtsalat, hat niemand angerührt. Danach
verräumen wir die Koffer blieb uns noch ein bisschen Zeit um die Gegend
und die Stadt auf eigene Faust zu erkunden auch wenn uns die Lehrer in
die Irre führten. Nach der Stadtrundfahrt war dann gegen zwölf Uhr
Nachtruhe.
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Zweiter Tag, Sonntag , 14.10.07 - Schülerbericht
Gleich nach dem Aufstehen mussten wir eine dreiviertel Stunde bei der
Frühstücksausgabe anstehen. Jeder hat aber doch noch etwas
bekommen. Zurück zum beliebten Parkplatz für unseren Bus – dem
Schwedenplatz.
Wien bzw. die Wiener waren noch kaum auf den Straßen, diese waren
allerdings extrem sauber. Juliane: „Man hätte vom Boden essen können“.
Vor der Hofburg unter der Michaelskuppel, in der Nähe des Cafes Demel,
erwartete uns unsere Fremdenführerin = die Wienerin, die wo uns oisi
zoagt hod.
Im Sissi-Museum waren einige Kuriositäten der Kaiserin versammelt:
Fleischpresse, Swarovski-Schmuck, Arzneikasten mit Kokain, klappbares
Reisebett, Hochzeitskleid, (sie trug Kleider nur einmal und verschenkte
sie
dann. Ihr Hochzeitskleid ging an ein Kloster, das daraus einen
Priestertalar anfertigte),Sissis Sportzimmer mit Ringen und
Sprossenwand und ein Esszimmer mit einer großen gedeckten Tafel.
Danach ging es in die Schatzkammer: Krönungsmantel von
ver
schiedenen Kaisern, der größte Smaragd, umgearbeitet zu einem Gefäß.
Das goldene Vließ. Aus die unveräußerlichen Erbstücke des Hauses
Habsburg: der heilige Gral, der Narwalzahn, die Speerspitze des
römischen Soldaten, der Jesus ins Herz gestochen hat, ein Splitter des
Kreuzes von Jesus, Krone, Reichsapfel und Szepter des Heiligen
Römischen Reiches Deutscher Nation.
Vier von uns sind noch schnell durch die Silberkammer gelaufen, vorbei
an den vielen Silber- und Porzellangedecken des Kaiserhauses.
Baba Wien! Ab nach Osten, auf nach Ungarn.
Nach einer Stunde haben wir die ersten rumänische Zigeuner gesehen –
auf der ungarischen Seite der Grenze.
Noch nie, hat eine Münchner Schülergruppe so schnell die Grenze
passiert, wie
2007!!!!!! Nach zwei Minuten waren wir durch.
Die ersten Euros zu Forinth gewechselt; Wechselkurs 1 Euro = 232 Fo
rinth
und nach kurzer Zeit machten wir Pause mit Wiener Würstl, Hof
pfister-Brot
und Äpfeln.
Und dann wird durchgefahren bis Miskolc.
Ankunft in Miskolc um 18.45 Uhr, Bezug der Zimmer. Welche Über
raschung - alles renoviert, wir bekommen die Gästezimmer im
Erdgeschoss. Abendessen: Passend zu unserer Fahrt gibt es Wiener
Schnitzel mit Pommes frites.
Danach stürzen wir uns ins Miskolcer Nachtleben: mit Müh und Not finden
wir ein offenes Lokal.
Nach dieser gelungenen Ankunft fielen alle todmüde ins Bett.
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Dritter Tag, Montag , 15.10.07 - Schülerbericht
Aufstehen, frühstücken.
Nach dem Frühstück wurden wir um 8.30 Uhr vom Schulleiter empfangen
und begrüßt.
Wir wurden in die Klasse des Deutschkurses von Frau Eva geführt.
Die Schüler der Klasse hielten ein Referat über Ihre Heimatstadt Miskolc,
das ca. 20 Minuten dauerte. Danach hielten wir verschiedene Referate
über München, das Oktoberfest, das duale Ausbildungssystem und die
Firma Mahag. Damit wir mehr über Ungarn erfahren und auch gleich
Kontakt zu den ungarischen Schüler und Schülerinnen bekommen, ha
ben wir ein Quiz über Ungarn mit deren Hilfe absolviert.
Als nächstes erhielten wir einen kleinen Ungarisch-Kurs für Anfänger.
Nach dem Mittagessen um 12:00 machten wir einen Rundgang durch
die
Schule, das Wohnheim und den Friseursalon, wo sich David die
Haare auf exakt einen Millimeter schneiden ließ. Ebenso besichtigten wir
die Lehrwerkstätten der Schule, wo wir einen Überblick über deren
technischen Standart erhalten haben. Im Vergleich zu den Werkstätten in
unserer Berufsschule war die Ausrüstung nicht ganz so fortschrittlich.
Das obligatorische Fußballspiel, gegen die Ungarische Alt-Herren-
Auswahl, das wir 12:02 verloren, fand um ca. 15:30 statt. Obwohl die
Schmach groß war, war die Verständigung zwischen den Spielern
äußerst gut und wir fanden uns sympathisch. Die Zeit bis zum Abend
essen um 18:00 war zur freien Verfügung. Nach dem Abendessen fuhren
wir in die Stadt, um sie zu erkunden, zu essen und zu trinken. Um ca.
24:00 sind wir auf die Zimmer gegangen um zu schlafen.
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Vierter Tag, Dienstag , 16.10.07 - Schülerbericht
Am Vormittag besuchten wir das 2000 Mitarbeiter starke Busunternehmen
Borsod Volan. Das
Unternehmen besitzt eigene Reparaturwerkstätten,
mehrere Spenglereien, eine Lackiererei und
eine Abteilung für die Vulka
nisation, die von der Firma Gummi Kraiburg aus Waldkraiburg
beliefert
wird.
Außerdem gehören noch knapp 600 Busse zu dem Unternehmen.
Borsod Volan, das das
größte Busunternehmen Miskolcs ist, organisiert
die Buslinien außerhalb Miskolcs.
Im Moment baut Borsod Volan den ersten Hybridbus Miskolcs, der mit
Wasserstoff oder einem
Elektromotor betrieben werden kann.
In der Vulkanisationswerkstätte konnten wir beobachten wie eine neue
Lauffläche auf die
Karkasse geklebt wurde.
Am Nachmittag besuchten wir eine Tropfsteinhöhle im Naturpark Aggtelek.
Angesichts der
erfrischenden Außentemperatur kam es uns in der Höhle
verhältnismäßig warm vor, da dort im
Winter wie im Sommer eine Durch
schnittstemperatur von ca. 10 Grad herrscht. Der höchste
Stalagmit misst
19 Meter. Am Ende der Führung wurden sehr viele schöne Tropfsteine bei
dementsprechender Musik, komponiert von Evangaless, beleuchtet. Auch
dies war ein
wunderschönes Ereignis, das die Tropfsteinhöhlenwander
ung
ergänzend abschloss.
Als Ergänzung von dem Quiz auf der Heimreise:
Stalaktiten = von oben herabwachsende Tropfsteine
Stalagmiten = von unten heraufwachsende Tropfsteine
Stagnaten = zusammengewachsene Tropfsteine
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Fünfter Tag, Mittwoch , 17.10.07 - Schülerbericht
Nach mühsamen Aufstehen gab es um 8:00 Uhr morgen das Frühstück,
danach ging es dann gleich los ins Höhlenbad in Tapolca.
Nach 20 min. Fahrt kamen wir an und erhielten unsere Chipuhren zum
Hineingehen. Das Höhlenbad stieß auf große Begeisterung aller
Teilnehmer inklusive zwei netten Lehrern und zwei ungarischen
Schülerinnen. Das Thermalbad bestand aus mehreren, in Höhlen
gebauten, verschieden temperierten Becken und einem wunderschönen
Außenbereich.
Nach zweistündigen Badeaufenthalt ging es zurück in das Wohnheim
zum
Mittagessen. Unser Busfahrer Hansi betitelte die köstliche Nudel
süßspeise mit folgendem Kommentar: „So stell ma uns a Mittogess’n
voar!“
Anschließend ging es auf einen Stadtrundgang unter anderem zu dem
Aussichtsturm von dem man einen wunderbaren Blick auf die ehemalige
Industriestadt Miskolc hatte. Im Anschluss ging es zu der orthodoxen
Kirche. Dort zündeten wir Kerzen an und spendeten eine Kleinigkeit. Die
Kirche ist über 300 Jahre alt und noch im Originalzustand erhalten, also
quasi nicht getuned.
Nach einer kurzen Erholungsphase gab es um 16:30 Uhr das zweite
Fußballspiel als den Versuch die deutsche Fußballehre
wieder
herzustellen.
Dieser scheiterte an dem schlechten Untergrund des Fußballplatzes.
Nach einer erneuten Freizeit und intensiver Dusche ging es auf die, von
den ungarischen Schülern organisierten, Disco im Speisesaal. Bei lauter
Musik und grellen Lichtern wurden die ein oder anderen Freundschaften
geschlossen. Alles in allem ein gelungener Tag jedoch war das Highlight
des Tages unumstritten das Höhlenbad.
PS: Unser Bus macht Probleme. Während wir uns im Wasser tummeln,
muss Hans den Bus laufen lassen. Er sprang in der Früh sehr schlecht
an und Hans hatte Angst, dass wir vom Bad zu Fuß heimlaufen müssen.
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Sechster Tag, Donnerstag , 18.10.07 - Schülerbericht
Wir kommen ins Fernsehen – haben wir zumindest gedacht! Aber in den
Acht-Uhr-Nachrichten war Vieles wichtiger als wir. Als wir am Parkplatz
der Miskolcer Verkehrsbetriebe einfuhren, war auch ein Kamerateam von
Miskolc TV anwesend. Zuerst wurde Andras interviewt und danach
Raphael.
Bus und Tram – das sind die wichtigsten Miskolcer Verkehrsmittel, die in
den Werkstätten in zwei Schichten instand gesetzt werden. Die Busse
sind häufig MAN Gelenkbusse, die Trambahnen stammen zumeist aus
Tschechien. Das elf Kilometer lange Trambahnnetz soll um 1,5 Kilometer
erweitert werden.
Der Höhepunkt der Besichtigungsrunde war aber der 50 Jahre alte
Ikarusbus, mit dem wir dann auf dem Hof zwei Runden drehen durften.
Rote Sitze, gelborange Vorhänge – also quasi modernes Design.
Und dann war da noch der Deal mit der Batterie.
Am Mittwoch Nachmittag waren die zwei 20 Kilogramm schweren
Batterien in der Schule ans Ladegerät angeschlossen worden. Trotz
dieser Energiespende sprang der Bus nicht gleich beim ersten Mal an.
Es gibt also ein Energieleck! Bzw. einige Brennstoffzellen einer Batterie
lassen sich nicht mehr richtig aufladen. Andras erkundigt sich, ob Hans
für den Bus eine gute gebrauchte Batterie kaufen könnte. Mit 1400 Fo
rinth
ein Superschnäppchen. Flugs eingebaut und wir können wieder gut
durchstarten. Dachten wir!
Nach dem Mittagessen geht es nach Tokai zur Weinprobe. Circa 50
Kilometer östlich von Miskolc liegt das berühmte Anbaugebiet des
bekannten Süßweins. Fünf verschiedene Weinsorten bzw. Mischungen
konnten wir probieren. Bei heiterer Stimmung besichtigten wir dann noch
den Weinkeller mit den Eichenfässern.
Als alle im Bus saßen gab dieser kein Lebenszeichen mehr von sich.
Hans
behauptete, dass auf gerader Straße 3 Mann reichen, um einen
Bus
anzuschieben. Aber wir saßen in einer Wiesenmulde, also muss
ten alle
ran! Und waren erfolgreich!
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Siebter Tag, Freitag , 19.10.07, und achter Tag, Samstag, 20.20.08 - Schülerbericht
Nach dem Frühstück nahmen wir am Deutschunterricht in einer KFZ-
Mechaniker-Klasse teil. Es ist wirklich nicht einfach eine Fremdsprache
zu
lernen!
Danach besichtigten wir ein Autohaus mit Werkstätten, das die Marken
VW, Seat und Skoda führt. Viele, der ausgestellten Modell sind um einige
Tausend Euros billiger als bei uns. Doch leider können wir damit kein
Geschäft machen – hier billig einkaufen und bei uns teurer verkaufen -,
da
das Autohaus nur 10% seiner Autos an ausländische Käufer abgeben
darf. Sonst erhalten sie die Autos auch teurer.
Die Werkstätten sind gut ausgestattet und auf unserem Niveau. Die Me
chaniker bekommen allerdings gerade mal so viel Lohn, wie wir Aus
bildungsvergütung - zwischen 200 – 500 Euro!
Inzwischen fahren viele Ungarn „Westautos“. Die meisten sind auf Kredit
gekauft und es häufen sich wohl inzwischen die Fälle, dass die Autos
wieder zurückgegeben werden müssen, da die Zinsen nicht bezahlt
werden können.
Nach dem Mittagessen hatten wir noch Zeit, um uns mit den ungarischen
Schülern und Schülerinnen zu treffen oder einzukaufen.
Um 17.30 Uhr gab es Abendessen. Im Anschluss hat uns der Direktor
verabschiedet und wir haben noch ein Lunchpaket erhalten. Und dann
begann die lange Rückreise während der wir auch dem ersten Schnee
begegneten.
Gegen 8.00 morgens waren wir dann wieder am Münchner Hauptbahn
hof
und unser Schüleraustausch war damit beendet.
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Quiz
1. Quiz: „Hochnothpeinliche“ Befragung der „Ungarnfahrer“ (pdf)
2. Quiz: Wer hat mehr Kenntnisse über Ungarn?? (pdf)
Seite geändert am:
07.01.2012