Motorschaden repariert.
Leider hat unser langjähriger und treuer 4-Zylinder 1,6 Liter BMW-Motor einen Motorschaden erlitten.
Plötzlich
musste immer mehr Kühlwasser nachgefüllt werden, obwohl kein Flüssigkeitsaustritt fest zu stellen
war. Alle
verfügbaren Motorspezialisten des Lehrkörpers machten sich auf die Suche nach der Ursache des
Wasser-
verbrauchs. Da es sich dabei natürlich ausschließlich um Fachkräfte des Kfz-Handwerkes insbesondere
aber
um Spezialisten der Motortechnik handelt war das Problem schnell ausgemacht. Kühlwasser stand im
Zylinder 2, festgestellt dadurch, dass aus der Zündkerzenöffnung Wasser spritzte als der Motor gestartet
wurde. Der Verdacht einer defekten Zylinderkopfdichtung lag nahe, aber auch die Gefahr eines größeren
Schadens konnte nicht ausgeschlossen werden. Damit musste auf jeden Fall der Zylinderkopf abgenom-
men werden.
Es war klar, dass für diese Arbeiten einiges an Spezialwerkzeug notwendig ist und dass es gut wäre, Leute
mit praktischer Erfahrungen an diesem Motor zur Verfügung zu haben. Damit war die Idee eines Unterrichts-
projekts "Motorinstandsetzung" geboren.
Auszubildende mit BMW-Erfahrung, die zudem das notwendige
Werkzeug
zur Verfügung hätten
wären ideal. Ein kurzer Anruf bei der BMW Niederlassung und der Ausbil-
dungsleiter,
Herr Viebeck stimmte
dem Unterrichtsprojekt sofort zu und empfahl zwei, in seinen Augen geeig-
nete Auszubildende. Stefan Bernhard und Maximilian Meier aus der Klasse 12 k erklärten sich auf Anfrage
sofort bereit, diese Herausforderung
anzunehmen.
Am Montag den 16.05. trafen sie mit Werkzeug und Ersatzteilen ein und
begannen ihre Mission.
Nur kurze
Zeit später war der Zylinderkopf demontiert und das ganze Ausmaß des
Schadens
sichtbar.
Neben
einer
defekten Dichtung war an der Auflagefläche des Motorblocks Material abgetragen,
genau an den
Stellen, wo
die Dichtung zerstört war. Was tun, abrüsten und zum Schweißen geben,
nur den Motorblock tauschen oder
eine Neuanschaffung? Da bei drei Lehrern bekanntlich
mindestens vier
Meinungen
herrschen tat sich eine
weitere Alternative auf, nämlich eine kostengünstige
Reparatur mit
Flüssigmetall. Es
wurde über
die an der
Schadensstelle herrschenden Maximaltemperaturen verhandelt und
diskutiert, und auch darüber, ob das
Reparaturmaterial der Hitze überhaupt standhält. Nachdem dies die schnellste und kostengünstigste
Instandsetzung
werden würde,
falls es klappt, gaben sich auch die letzten Skeptiker
geschlagen.
Schnell ein
Zwei-Komponenten-Epoxy-Metall mit entsprechender Hitzebeständigkeit besorgt und ran an die
Reparatur.
Die beiden Jungmechaniker
brachten das Metall
in mehreren Schichten auf und
verschliffen die
Oberfläche
so sauber, dass nicht die
feinste Unebenheit festzustellen war. Nach der vorgeschriebenen
Trockenzeit
machten sich die beiden daran, den Motor wieder zusammen zu bauen.
Die Spannung war
groß bis der Motor wieder lief, aber die Euphorie schnell verflogen, als er kurz darauf
wieder
stehen blieb.
Es befand sich erneut Wasser im Zylinder.
Ein eilends einberufener Krisenstab disku-
tierte mit
den Auszubildenden, wobei der Fehler nicht eindeutig ausgemacht werden konnte
und der Kopf
erneut demontiert
werden musste.
Die Einen hatten es vorher schon vermutet, die Anderen sahen es nun mit
eigenen Augen,
das Material hat den Anforderungen leider nicht Stand gehalten. Dafür haben wir alle wieder
was gelernt, und
schließlich sind wir ja eine Lehr- und Lernanstalt und keine Werkstatt.
Vielen Dank an die zwei hervorragend arbeitenden Auszubildenden Stefan Bernhard und Maximilian Meier,
sowie dem engagierten Reparaturteam aus der Fachgruppe Motortechnik.
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Seite geändert am:
08.06.2011