Marie-Agnes Strack-Zimmermann - Vorsitzende des Verteidigungsausschusses - zu Gast im Berufsschulzentrum am Elisabethplatz (04.05.2022)
Am Mittwoch, den 04.05.2022, besuchte die Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann das Berufsschulzentrum am Elisabethplatz, um in der Aula mit fast 200 Schülerinnen und Schülern in den Diskurs zur aktuellen politischen Lage in der Ukraine zu treten. Einer Vielzahl an interessierten Schülerfragen stand die aufgeschlossene Bundespolitikerin ausführlich Rede und Antwort.
In einer lebhaften Debatte wurden neben der aktuellen außen- und sicherheitspolitischen Zeitenwende, auch Aspekte aus den Bereichen der Sozial- und Klimapolitik, sowie ausbildungsberufsspezifische Themenfelder der Zukunft diskutiert.
(Vanessa Graner/ Desirée Seiz)
Einige Eindrücke:
Bericht von Stefan Riefler:
Über Krieg und Frieden sprechen
Wenn Politiker in Schulen auftreten, dann wird es manchmal peinlich. Dass es auch ganz anders gehen kann, zeigte sich beim Besuch von Marie-Agnes Strack-Zimmermann am 4. Mai 2022 am Städtischen Beruflichen Schulzentrum für Fahrzeugtechnik am Elisabethplatz in München. Die Vorsitzende des Ausschusses für Verteidigung im Deutschen Bundestag wusste, wie man Augenhöhe zu einem Publikum aus 180 Berufsschülerinnen und -schülern herstellt, kurzweilig informiert, Fragen spontan beantwortet. Und das, ohne vor den Noch-Teens und schon Twens als „die Omma aus Düsseldorf“ dazustehen, wie sie es nannte. Da spitzte auch das gute Dutzend von anwesenden Lehrern und Rektoren die Ohren.
Aktuelle Drohungen „Mega mega mega erst nehmen“
Die 64-jährige FDP-Politikerin sprach nach Begrüßung durch die stellvertretende Schulleiterin Monika Brand zunächst eine gute halbe Stunde völlig frei über den Krieg in der Ukraine, „ein Krieg mit Ansage“, wie sie nicht vergaß zu erwähnen. Den Besuch in der Ukraine und die Erlebnisse dort schilderte sie eindrucksvoll, für sie sei das „belastend“ gewesen. Europa und die Nato hielten sich ans Völkerrecht, für Wladimir Putin sei „Freiheit ein Alptraum“. Die „Wehrkraft“ sein für Deutschland eine „schwere Vokabel“, die Drohung mit einem Atomkrieg müsse man „mega mega mega ernst nehmen“. An Formulierungen wie dieser merkte man, dass Strack-Zimmermann solche Auftritte vor jungen Leuten beherrscht und auch mag, wie sie selbst betonte. Berlin, also die politischen Geschäfte in der Hauptstadt, kämen ihr vor, „wie in einer Blase“. Sie schätze die Bürgernähe durch ihr kommunales Mandat in Düsseldorf.
Die „Strenge“ aus den Medien in der Aula recht locker
In der anschließenden über einstündigen Fragerunde erlebten die Schüler aus Berufs- und Fachschule (Techniker) die liberale Dame mit dem strengen Outfit viel lockerer als man sie aus den Talkshows wie Markus Lanz, Maibrit Illner oder Anne Will kennt. Die SchülerInnen hatten sich gut vorbereitet auf die Chance, einer hochrangigen Politikerin mal auf den Zahn fühlen zu können. Einige Antworten, wie die zur Situation in Israel, Syrien oder auch dem Libanon fielen etwas kurz und holzschnittartig aus. Was an Ausführlichkeit fehlte, das glich Strack-Zimmermann durch ihre Schlagfertigkeit aus. Bei den Schülerinnen und Schülern kam das an. Ebenso etwas drastischere Formulierungen, die man aus Interviews mit der verteidigungspolitischen Grand Dame der FDP bereits kannte. Beispielsweise das Bild von dem „Hintern, der hier im Warmen sitzt“ und mit dem man gut reden könne. Nach Fragen zur Wehrpflicht, einer Resonanz auf ein Ölembargo und der Frage, wer das alles zahlen werde, wollte das aufmerksame und nachhakende Publikum aber auch Dinge wissen, die nichts mit dem Krieg zu tun hatten. Wie weit man mit der Legalisierung von Cannabis sei, wie stark man den öffentlichen Nahverkehr politisch fördern könne und ob es nicht möglich sei, die CO2-Steuer abzustellen, zumindest in der momentanen Belastungssituation der Bürger.
Nach gut eineinhalb Stunden hatte Strack-Zimmerman eine Menge berichtet und geantwortet sowie einen recht markanten Eindruck von ihrem Leben als Politikerin und ihrer Person hinterlassen. Der große Fragenkatalog, erarbeitet im Sozialkundeunterricht der Klasse K11L, wies eine Frage auf, die an diesem Vormittag im Plenum jedoch nicht gestellt wurde: Wie viel Hubraum das Motorrad von Frau Strack-Zimmermann habe. Vielleicht lässt sich die Antwort nachreichen.
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Seite geändert am: 13.06.2022