Bayerischer Rundfunk zu Besuch (02.05.2019)
Am Donnerstag, den 02. Mai, war ein Besuch vom Bayrischen Rundfunk (BR) an unserer Schule geplant, denn der BR hat am sog. Medientag, dem Tag der Pressefreiheit, ein paar ausgewählten Schulen einen Besuch abgestattet. Die Klassen K10p und E10bf1 unserer Berufsschule nahmen daran teil. Wir wurden als erstes von Johannes Reichart, dem Journalisten, begrüßt. Nach der Begrüßung schrieben wir auf kleine Zettel, welche Sendungen der Öffentlich-Rechtlichen wir regelmäßig schauen. Neben der Sportschau und dem Sportstudio schauen anscheinend auch einige von uns die Tagesschau. Diese Nachricht brachte es sogar in die Abendschau, in der über den Besuch berichtet worden ist.
Johannes Reichart erklärte uns anhand von verschiedenen Beispielen seine tägliche Arbeit und die Arbeitsweise beim BR. Dort ist er zuständig für die Berichterstattung über die AFD in Bayern. Beim BR wird nämlich ein Journalist einer Partei zugeordnet, über die er schwerpunktmäßig berichtet und intern auch als Experte für diese Partei bei Fragen von Kollegen gilt. Er erklärte zum Beispiel, was passiert, wenn ihm jemand anonym einen Hinweis mit einer Behauptung über einen AFD-Abgeordneten zuspielt, was in der Woche, als der Journalist uns besuchte, gerade passiert ist. Hier erklärte er den Grundsatz, dass es immer zwei unterschiedliche Quellen braucht, bevor er sich mit diesem Punkt an den leitenden Redakteur wendet. Wenn es zwei verschiedene Quellen gibt, entscheiden die beiden dann gemeinsam, also nach dem Vier-Augen-Prinzip, ob dieser Hinweis veröffentlich werden soll. Da es in diesem Fall nur eine Quelle gab, wird Herr Reichart nicht über diesen Vorfall berichten.
Die Problematik, dass Informationen manchmal dennoch ungeprüft an die Öffentlichkeit gehen, weil das Interesse der Öffentlichkeit so groß ist, zeigte er mit dem Amoklauf in München im Jahr 2016 auf. Der Journalist selbst war damals nach Feierabend im Kaufhof am Stachus einkaufen, als man viele Schreie hörte und Chaos ausbrach. Der Kaufhof wurde von den dortigen Mitarbeitern abgeriegelt, sodass von außen keiner mehr reinkam und alle Kunden, die noch im Kaufhof waren, sollten in das oberste Stockwerk gehen. Auch Herr Reichart. Darüber berichteten die Medien, obwohl man heute weiß, dass sich der Amoklauf ausschließlich auf dem Gelände des Olympiaeinkaufszentrums abspielte und glücklicherweise am Stachus nichts passiert ist. Hier wurde also berichtet, bevor die Tatsachen überprüft worden sind.
Anschließend wurde uns das nächste große Thema an der Leinwand gezeigt: Fake News.
Der Referent zeigte uns einen Facebook Artikel, in dem stand, dass ein Flüchtling ein Mädchen am Traunsteiner Bahnhof vergewaltigt habe, aber die Polizei nicht darüber berichten dürfe. In einem Kurzfilm ging ein anderer Reporter des BR dieser Meldung nach. Das Ergebnis war, dass der Mann, der diesen Post veröffentlichte, selbst nicht genau wusste, ob es stimmt, da er sagte, dass er dies von einem Kumpel erfahren hatte. Auch der Kumpel will es nur gehört haben. Die Frage des Reporters, warum er dann auf Facebook schrieb, dass die Vergewaltigung wirklich stattgefunden hat, konnte der Social Media Benutzer nicht beantworten.
Aus unserer Sicht war der Vortrag des Journalisten mal etwas anderes und informativ, da man so gut wie jeden Tag in den sozialen Netzwerken unterwegs ist und auch so relativ viele Fake News zu Gesicht bekommt. Was wir noch gut fanden war, dass es ein bisschen Abwechslung zum (Schul-) Alltag gab, da man nicht jeden Tag so einen Vortrag zu Gesicht bekommen kann. Ein weiterer Punkt, den wir zum Positiven dazu ziehen möchten, ist, dass Herr Reichart zum Thema Fake News gute Beispiele gebracht hat und diese sogar mit persönlichen Erlebnissen hinterlegen konnte.
Patrick Bromm und Fitim Konjuhi, K10p
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Seite geändert am: 29.05.2019